Die Zivilmilitärische Zusammenarbeit in Nordrhein-Westfalen erfolgt durch fünf Bezirks- und 54 Kreisverbindungskom-mandos (KVK und BVK) auf Ebene der Regierungsbezirke, Landkreise und kreisfreien Städte. Dazu kommen ein Verbindungskommando im Landesinnenministerium sowie aufgrund der Grenzlagen je ein weiteres in den Niederlanden und in Belgien. Sie beraten die jeweiligen zivilen Krisenstäbe über die Unterstützungsmöglichkeiten der Bundeswehr im Hilfeleistungsfall. In den 59 Verbindungskommandos setzen sich über 700 Reservistendienstleistende aktiv für Nordrhein-Westfalen ein. Zudem vertreten sie die Bundeswehr in der
Öffentlichkeit.
Ein Kreisverbindungskommando, abgekürzt KVK, agiert innerhalb der Führungsgruppe Katastrophenschutz im jeweiligen Landkreis als Fachberatung der Bundeswehr. Dort sind auch Fachberatungen anderer Organisationen wie zum Beispiel des THW, der Polizei und der Feuerwehr vertreten.
Das Landeskommando ist territorial das oberste Kommando des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Zivilmilitärische Zusammenarbeit ist zentraler Bestandteil des Auftrages des Landeskommando Nordrhein-Westfalen, das im nunmehr geänderten Aufgabenspektrum der Bündnis- und Landesverteidigung zusätzliche neue Aufgabengebiete und Herausforderungen wahrnehmen muss.
Bereits zum vierten Mal organisierte das KVK Düsseldorf die lokale Katastrophenschutzübung Interdisziplinär LoKI 2024 mit mehr als 300 Einsatzkräften der Blaulichtorganisationen Malteser, Johanniter, Feuerwehr, Rettungs-hundestaffel I.S.A.R Germany, Aktive Soldaten und Reservisten der Bundeswehr.
Kleiner Exkurs ZMZ
Der Begriff Zivil-Militärische Zusammenarbeit (kurz: ZMZ) beschreibt das Zusammenwirken von staatlichen oder nichtstaatlichen zivilen Organisationen mit den Streitkräften im Bereich der Bündnis- und Landes-verteidigung, in der Gefahrenabwehr, bei Hilfeleistungen im Katastrophenfall oder bei Auslandseinsätzen der Streitkräfte im Rahmen von Stabilisierungsoperationen oder humanitären Hilfseinsätzen.
Tagung der Leiter der Bezirks- und Kreisver-bindungskommandos. Hier stand einmal mehr der Operationsplan Deutschland (OPLAN DEU) des territorialen Führungskommandos der Bun-deswehr im Mittelpunkt. Unter anderem ging es um die Frage: Welchen Beitrag leisten die Verbin-dungskommandos im Zusammenhang mit dem OPLAN DEU Auch Soldaten weiterer Verbindungskommandos und aus dem Heimat-schutzregiment 2 waren vor Ort.
Für einen Katastrophenstab zählt im Ernstfall jede Minute. Sich gegen-seitig bereits zu kennen ist für alle Agierenden vor Ort ein großer Vorteil – „in der Krise Köpfe kennen“ ist einer der Leitsprüche der Zivil-militärischen Zusammenarbeit und der Katastrophenhilfe. Die Bezirks- und Kreisverbindungskommandos der Bundeswehr bestehen aus genau solchen Köpfen. Die beorderten Reservistinnen und Reservisten stammen aus der jeweiligen Region und kennen sowohl die Bedingung-en vor Ort wie auch die Menschen, mit denen sie gemeinsam Hilfe leisten.
Ein Kreisverbindungskommando agiert innerhalb der Führungsgruppe Katastrophenschutz im jeweiligen Landkreis als Fachberatung der Bundeswehr. Dort sind auch Fachberatungen anderer Organisationen wie zum Beispiel des Technischen Hilfswerk (THW), der Polizei und der Feuerwehr vertreten. Die Soldatinnen und Soldaten des KVK beraten die Führungsgruppe zu möglichen Unterstützungsleistungen der Bundeswehr.
Besonders sichtbar für die deutsche Bevölkerung ist die Bundeswehr immer dann, wenn sie zivile Organisationen bei Naturkatastrophen und schweren Unglücksfällen unterstützt. Diese besonderen Hilfeleistungen werden unter dem Begriff der Amtshilfe zusammengefasst. Sie reicht von der Unterstützung bei der Waldbrandbekämpfung, Überschwem-mungen und Schneekatastrophen bis hin zu Sondersituationen wie Pandemien oder Hilfeleistungen bei Flüchtlingsangelegenheiten – die Szenarien, die einen Einsatz der Bundeswehr vorstellbar machen, sind vielfältig.
Der Leiter und der stellvertretende Leiter stehen in einem besonderen Reservedienstverhältnis und haben so über dienstliche IT ständigen Zugang zu wichtigen Informationen. Sobald sie und die weiteren zehn Soldatinnen und Soldaten, die einem KVK angehören, bei einer Katastrophe aktiviert werden, ruhen ihre zivilen Berufe kurzfristig. Die insgesamt zwölf Kräfte jedes KVK erstellen ein eigenes Lagebild und können im Schichtbetrieb rund um die Uhr die Führungsgruppe beraten.
Jedes Verbindungskommando umfasst 12 Dienstposten. Der Leiter des KVK steht im Rang eines Oberstleutnants/Fregattenkapitäns. Die Personalplanung eines KVK sieht weiter vor:
3 Stabsoffiziere = Schichtführer in den Rängen ab Major/Korvettenkapitän
3 Offiziere = Lageoffizier in den Rängen ab Leutnant (z.S.) bis Hauptmann/Kapitänleutnant
3 Unteroffiziere mit Portepee = Lagefeldwebel in den Rängen Fw/Bootsmann bis OStFw/OStBtsm
Zwei der 12 Dienstposten besetzen ein Stabsarzt und ein Sanitätsfeldwebel, die in das KVK integriert, aber beim Sanitätsdienst der Bundeswehr beordert sind und dort ausgebildet werden.
Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen
Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.